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Wie eine Kreditkartenzahlung funktioniert

Wenn auf dem Terminal im Laden die Meldung „Zahlung erfolgt“ auftaucht, dürfen wir die Tüte mit dem Einkauf mitnehmen. Und die Händler:innen können sich sicher sein, dass sie ihr Geld erhalten. Aber was passiert bei der Zahlung mit der Kreditkarte im Hintergrund?

von Maik Klotz, 06.05.2022
2 Min

Ganz selbstverständlich zücken wir an der Kasse oder Onlineshop unsere Kreditkarte. Aber was passiert da eigentlich anschließend, nachdem die Zahlung autorisiert wurde?

Wenn auf dem Terminal im Laden die Meldung „Zahlung erfolgt“ auftaucht, dürfen wir die Tüte mit dem Einkauf mitnehmen. Und die Händler:innen können sich sicher sein, dass sie ihr Geld erhalten. Aber was passiert bei der Zahlung mit der Kreditkarte im Hintergrund?

An der Zahlung per Kreditkarte sind verschiedene Partner beteiligt: In dem Prozess werden eine Reihe von Informationen ausgetauscht – und natürlich wandert auch Geld hin und her. 

Der Informationsfluss bei der Kreditkartenzahlung

Damit der Prozess etwas übersichtlicher wird, schauen wir uns mal den Fluss der Informationen getrennt von Geldfluss an. 

Am Anfang steht die Auslösung der Zahlung im Laden oder Onlineshop. Die Information über die offene Zahlung, also der Betrag und die Kreditkartennummer landen erst einmal beim Acquirer, also der Bank des Händlers. Oft ist hier ein Payment Service Provider (PSP) vorgeschaltet, den das Handelsunternehmen mit der Abwicklung seiner Zahlungen betraut, weil der PSP über die technischen und rechtlichen Verbindung mit allen beteiligten Banken und Unternehmen verfügt.

Der Acquirer nutzt das Kreditkartennetzwerk (Visa, Mastercard usw.), um die Zahlungsaufforderung an die Issuer-Bank weiterzuleiten. Das ist die Stelle, die dem Kunden die Karte zur Verfügung stellt. Der Issuer prüft die Transaktion und autorisiert oder verweigert sie. Es ist ja möglich, dass das Limit der Karte bereits erschöpft ist. Ist damit alles in Ordnung, kann der Geldfluss beginnen. Beachtlich ist die Geschwindigkeit, mit der alle diese Anfragen und Informationen binnen Sekunden ausgetauscht werden: Schließlich können wir binnen Sekunden die Karte wieder aus dem Terminal nehmen.

Ganz am Ende des Informationsflusses stehen die Kund:innen. Die können die erfolgreiche Transaktion in der App oder dem Online-Banking zu ihrer Karte beim Issuer einsehen und erhalten am Monatsende ihre Abrechnung, um den offenen Betrag zu bezahlen. 

Der Weg des Geldes

Der Geldfluss ist auch nicht sonderlich kompliziert. Dabei werden eine ganze Reihe von Gebühren fällig, von denen die Kund:innen aber nichts mitbekommen – sie zahlen lediglich den Betrag, den die Kasse oder der Onlineshop angezeigt haben. Zuzüglich der Zinsen, die mit dem Issuer für die Karte vereinbart wurden.

Der Issuer leitet das Geld abzüglich der sogenannten Interchange-Gebühr an das Kreditkartennetzwerk weiter. Die Interchange-Gebühr muss der Issuer an den Acquirer bezahlen. Sowohl Issuer als auch Acquirer zahlen beide eine Gebühr an das Kreditkartennetzwerk, was als Scheme-Fee bezeichnet wird. 

Das Kreditkartennetzwerk entschädigt den Acquirer abzüglich der Scheme-Fee. Der Acquirer entschädigt den Händler, abzüglich der vereinbarten Händlerkommission. Kommt ein PSP zum Einsatz, zieht dieser seine vereinbarte Bearbeitungsgebühr ab. 

Die ganzen Gebühren bewegen sich zusammen zwischen 1 und 3 Prozent des Rechnungsbetrags. Da für die Kund:innen die Zahlung per Kreditkarte in der Regel kostenlos ist, müssen die Händler:innen die Gebühren also aus ihrer eigenen Marge bezahlen.

Maik Klotz ist Berater, Sprecher und Autor zu den Themen Banking, Payment, Digital Identity, E-Commerce und Retail. Er wurde von der Süddeutschen Zeitung in der Serie „Impulsgeber“ der Branche porträtiert und moderiert und spricht auf vielen Branchen-Events. Maik ist Co-Founder von Payment & Banking.

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